Arte, 26. Februar 2020 um 20:15 Uhr
Synchronrolle: Joseph (Vincent Lindon)
Am 1. April 2015 kam der Film „Journal d’une femme de chambre“ – zu Deutsch „Tagebuch einer Kammerzofe“ – des französischen Regisseurs Benoît Jacquot in die französischen Kinos. Die Geschichte wurde bereits mehrfach verfilmt und für das Kino adaptiert, doch das hat Jacquot nicht davon abgehalten, den Stoff erneut zu verfilmen und der berühmten französischen Schauspielerin Léa Seydoux, die zu dieser Zeit in die Rolle des Bond-Girls stieg, die Hauptrolle zu geben. Vorlage für den Film ist der Roman des französischen Schriftstellers Octave Mirbeau „Das Tagebuch einer Kammerzofe“, der im Juli 1900 erschien, also im Zeitalter der „belle époque“. Vier Kinofassungen des Romans existieren bereits sowie zahlreiche Adaptationen für das Theater – in Frankreich und im Ausland. Nun erscheint der Film auch endlich in Deutschland.
Zum Inhalt:
Frankreich um 1900. Die selbstbewusste Kammerzofe Célestine erhält eine Stelle in der Normandie. Im Haus der Lanlaires trifft sie zum einen auf die tyrannische Hausherrin, Madame Lanlaire, zum anderen auf Monsieur Lanlaire, einen unverbesserlichen Lüstling. Während sich Célestine mit der Köchin Marianne und den Frauen in der Nachbarschaft schnell anfreundet, bleibt der Gärtner Joseph ihr zunächst verschlossen. Als er sich ihr gegenüber öffnet, erfährt sie, dass er antisemitische Flugschriften verteilt und sich mit seinem Ersparten eine neue Existenz in Cherbourg aufbauen möchte. Er bietet ihr an, ihn als seine Frau zu begleiten. Nach einiger Überlegung willigt Célestine ein. In der Nacht stehlen sie das Silber der Hausherrin und melden den Vorfall am Morgen darauf. Die Polizei findet keine Indizien und vermutet, dass die Täter Berufsverbrecher aus Paris waren. Nach einigen Monaten kündigt Joseph nach 15-jähriger Dienstzeit und bittet Célestine, ebenfalls zu kündigen, wenn er ihr ein Zeichen gebe. In der letzten Szene fahren Célestine und Joseph in eine gemeinsame Zukunft.Christoph Gröner, der künstlerische Leiter des Filmfests München, erläutert in diesem Video, warum es sich lohnt, „Tagebuch einer Kammerzofe“ anzuschauen.
Mehr Infos zum Film „Tagebuch einer Kammerzofe“ finden Sie hier sowie auf der Detailseite von Arte.